Meldung

Die DVMB fordert stärkere Unterstützung für Menschen mit Behinderungen und die Selbsthilfe im Gesundheitswesen

Schweinfurt, 3. Dezember 2024

Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember fordert die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew (DVMB) mehr Unterstützung für die Selbsthilfe und für Menschen mit Behinderungen – insbesondere für die rund 450.000 Betroffenen von Morbus Bechterew in Deutschland. Die Selbsthilfe leistet einen entscheidenden Beitrag im Gesundheitswesen, vor allem dort, wo Ärzte aufgrund knapper Zeitressourcen nicht ausreichend unterstützen können.

Morbus Bechterew ist eine chronisch-rheumatische Erkrankung, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigt. Entzündungen in den Gelenken der Wirbelsäule und im Kreuz-Darmbein-Bereich verursachen starke Schmerzen und schränken die Beweglichkeit deutlich ein. Neben der medikamentösen Therapie können Betroffene aktiv dazu beitragen, ihre Symptome zu lindern und Einschränkungen vorzubeugen. Dafür benötigen sie fundierte Informationen, gezielte Unterstützung und individuelle Beratung. Ärzte haben aufgrund des hohen Patientenaufkommens oft nicht genug Zeit, um umfassend auf die individuellen Anliegen der Erkrankten einzugehen. Dies betrifft nicht nur Morbus Bechterew, sondern auch viele andere Erkrankungen.

Diese Lücke schließen Selbsthilfegruppen. Sie bieten Betroffenen einen geschützten Raum, um Erfahrungen auszutauschen, Informationen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen. Zusätzlich leisten sie individuelle Beratung und Unterstützung. Damit ergänzen sie die ärztliche Behandlung und tragen dazu bei, die Lebensqualität der Erkrankten nachhaltig zu verbessern.

Die DVMB bietet ihren Mitgliedern zudem gezielte Bewegungsangebote wie Funktionstraining und Rehasport, die von geschulten Physiotherapeuten durchgeführt werden, sowie weitere Aktivitäten und Schulungen.

„Selbsthilfe spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen – insbesondere bei chronischen Erkrankungen wie Morbus Bechterew“, erklärt Eckard Bathe, Geschäftsführer der DVMB. „Die Zusammenarbeit von Ärzten und Selbsthilfegruppen ist entscheidend, um Betroffenen gezielt und umfassend zu helfen.“

Die DVMB fordert daher eine stärkere finanzielle und strukturelle Unterstützung für Menschen mit Behinderungen und für Selbsthilfegruppen. Dazu gehören insbesondere Fördermittel für ihre Angebote, die Gruppenarbeit und Schulungsprogramme, um ihre Unterstützung weiter ausbauen und digitalisieren zu können.

Die DVMB appelliert an alle relevanten Akteure im Gesundheitswesen, die Bedeutung der Selbsthilfe als Ergänzung zur ärztlichen Versorgung anzuerkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Selbsthilfe für Menschen mit Behinderungen besser zu fördern.

Die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. ist eine von ca. 100.000 Selbsthilfeorganisationen in Deutschland. Sie ist seit 44 Jahren tätig und vertritt die Interessen der Morbus-Bechterew-Patienten und ihre Angehörige. Als Dachverband steuert sie mit Hilfe engagierter Ehrenamtlicher in ca. 330 örtlichen Gruppen das bundesweite Handeln und Auftreten der DVMB und vertritt die Interessen von über 13.500 Mitgliedern.

2024_12_03_PM_DVMB.pdf
129 KB

Herunterladen

Seite teilen