
Nahrungsmittel-Steckbrief
Karotte
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Sie gehört zu den ältesten Gemüsearten der Welt. Für die meisten von uns war sie das erste Gemüse unseres Lebens. Und für manche von uns war sie hin und wieder auch einmal die Retterin in der Not (eines Magen-Darm-Infekts). Sie ist so alltäglich und allgegenwärtig in unsern heimischen Gärten, Feldern und Gemüseregalen – wer hätte da gedacht, dass ihre ursprüngliche Heimat viele Tausende Kilometer entfernt liegt?
Botanik, Herkunft und Verbreitung
Die Karotte, botanisch Daucus carota subsp. sativus, gehört zur Gattung der Möhren. Vielerorts werden die Begriffe Karotte, Möhre oder Mohrrübe synonym verwandt. Im Mittelhochdeutschen sagte man mörhe oder morche. In Norddeutschland und in den skandinavischen Ländern dominiert der Name Möhre bzw. morot, während in Süddeutschland und Österreich der Name Karotte geläufig ist. In der Schweiz spricht man von Rüebli, in den Niederlanden von wortel.
Möhren gehören zur Familie der Doldenblütler. Daher ist die Karotte verwandt mit einigen Gewürzpflanzen, wie Dill, Kümmel, Petersilie, mit den Gemüsepflanzen Pastinake, Sellerie und Fenchel und natürlich mit der am Feldrand, in Wiesen und naturnahen Gärten anzutreffenden wilden Möhre (Daucus carota), aber auch mit dem hochgiftigen gefleckten Schierling.
Die Urahnen der Karotte kamen teilweise aus der Region um Afghanistan, Pakistan, Iran und hatten violette oder gelbe Wurzeln. Die syrische Karotte ist außen violett und innen gelb. Wahrscheinlich ergaben Kreuzungen mit wilden Möhren (mit weißer Wurzel) aus der Region des Vorderen Orients und Mittelmeerraums und die weitere Kultivierung dieser Kreuzungen allmählich das, was uns heute als Karotte in Form und Farbe vertraut ist.
Zum Verzehr gelangt meist die unterirdische Pfahlwurzel der Karotte, obwohl der aromatisch duftende oberirdische Anteil, das Kraut oder Karottengrün, sowohl schmackhaft als auch wertvoll für die Ernährung ist. Das Gros der hierzulande erhältlichen Karotten hat eine orange gefärbte Pfahlwurzel, die je nach Sorte unterschiedlich groß ist. Es gibt etwa 300 verschiedene Karotten-Sorten in der EU, darunter auch welche mit roten oder gelben Pfahlwurzeln, teilweise innen anders gefärbt als außen.
Spätestens im 1. Jh. v. Chr. standen Karotten im alten Rom auf dem Speisezettel, wie dem Kochbuch des Apicius (s. u.) zu entnehmen ist. Auch im antiken Griechenland waren Karotten zu der Zeit ein verbreitetes Nahrungsmittel.
In Deutschland war die Karotte wohl spätestens seit dem 9. Jahrhundert bekannt. Ältere Aufzeichnungen unterscheiden nicht immer klar zwischen Pastinake und Karotte. In der Landgüter-Verordnung „capitulare de villis vel curtis imperii“, die um 800 n. Chr. herum im Auftrag von Kaiser Karl dem Großen erstellt wurde und Vorschriften zu 73 anzubauenden Nutzpflanzen enthält, taucht unter Nr. 52 die Karotte auf – hier aber deutlich unterschieden von der Pastinake unter Nr. 53.
Im Anbau ist die Karotte recht unkompliziert, solange der Boden locker und am besten leicht sandig ist und solange ihr Schädlinge wie die Möhrenfliege nicht zusetzen. Die Nachbarschaft zu Zwiebeln soll günstig sein, denn der Geruch der Zwiebeln soll die Möhrenfliege fernhalten und der Geruch des Karottengrüns die Zwiebelfliege. Nach der Aussaat ist zunächst Geduld gefragt: Es dauert durchaus ein paar Wochen, bis das junge aromatisch duftende Karottengrün zum Vorschein kommt. Nach etwa 3–4 Monaten (je nach Sorte) ist die Pfahlwurzel ausgebildet. Würde man die Pflanze nicht abernten, wären Blüte und Samenbildung im Folgejahr zu erwarten.
Pro Jahr und Einwohner werden in Deutschland etwa 13 Kilogramm Karotten verzehrt bzw. verarbeitet, wobei der Anbau innerhalb Deutschlands fast 80 % des Bedarfs deckt. Etwas weniger als 20 % des Anbaus hierzulande erfolgt ökologisch. Die weltweit größten Karotten-Produzenten im Jahr 2021 waren China (mit 18 Milliarden Tonnen), Usbekistan (mit 3 Milliarden Tonnen), USA und Russland (mit 1,4 bzw. 1,3 Milliarden Tonnen), an fünfter Stelle stand Deutschland mit nahezu 1 Milliarde Tonnen.
Brauchtum, Kult, Symbolik
Der Gestalt der Karottenwurzel ist es wohl zu verdanken, dass sie von jeher als Potenz-Symbol galt. Schon in der Antike galten Karotten als Aphrodisiakum. Im Kräuterbuch des italienischen Arztes und Botanikers Piedro Andrea Mattioli (1501–1578) heißt es: „Die gelben Rüben bringen die Lust zum ehelichen Werken ...“ In den 1864 veröffentlichten „deutschen Pflanzen-Sagen“ von Anton von Perger wird die Karotte als Lieblings-Speise der Zwerge beschrieben, die zum Dank für eine Karotten-Spende durchaus einmal ein Goldstück herausrückten. In einigen Regionen ist es Brauch, am Neujahrstag Karotten zu essen, um das ganze Jahr über finanziell abgesichert zu sein.
Im Kunstmärchen „Die Königsbraut“ von E.T.A. Hoffmann (1776–1822), welches gespickt ist mit bizarren Elementen und politischen Anspielungen gegen die (damals) herrschende Klasse, zettelt eine Karotte einen Aufstand des Gemüsebeets an. Der Gemüsekönig Daucus carota I. ergattert dann mit Hilfe eines Zauberrings, der auf einer Karotte steckt, um ein Haar die hübsche junge Anna von Zabelthau zur Braut. Das Märchen diente als Vorlage der komischen Oper „le roi Carotte“ von Jacques Offenbach, die bereits bei der Uraufführung 1872 in Paris ein Publikums-Magnet war – und bis heute an Witz, Biss und Brisanz nichts eingebüßt hat. Eine eigene Oper kann meines Wissens kein anderes Gemüse vorweisen.
Kulinarische Verwendung
Ob gekocht, gebraten, gegrillt oder auch roh: Die Karotte lässt sich sehr vielfältig verwenden. Nicht nur die Wurzel, sondern auch das Karottengrün kann, sofern ungespritzt, also aus dem Bioanbau oder dem eigenen Garten, roh (z. B. als Pesto oder Kräuter-Aufstrich) oder gekocht (z. B. in der Gemüsesuppe) verspeist werden.
In den hiesigen traditionellen Gerichten ist die Karotte zwar oft vertreten, spielt aber meist eine unauffällig begleitende Rolle. Vielleicht kommt das daher, dass sie in alten Zeiten eher eine Speise der Armen war. Die hierzulande traditionell übliche Art zu würzen macht zwar die Karotte zu einem „kinderfreundlichen Gemüse“, würdigt ihr eigentliches Potenzial aber keineswegs. Mit etwas Mut zu orientalischen Gewürzen und Zutaten kommen oft ganz besondere Geschmacks-Nuancen zum Tragen.
Im ayurvedischen Rezept für Karotten-Ingwer-Suppe kommen z. B. Koriander, Kumin, gemahlene Senfkörner, Chili und Zimt vor. Das traditionelle afghanische Reisgericht „kabuli palau“ ist ein Lamm-Eintopf, der mit Rosinen und Mandeln verfeinert und mit Kardamom, Garam Masala und Koriander gewürzt wird.
Als Lieblings-Aufstrich nicht nur im Iran wird eine Karotten-Orangen-Konfitüre gerühmt. Der persische Karottenreis „havij polo“ wird mit Rinderhack, Kartoffeln, Zwiebeln sowie Mandeln, Pistazien, Berberitzen, Rosinen zubereitet und u. a. mit Safran und Kurkuma gewürzt. Ein überregional beliebter orientalischer Karottensalat enthält Walnüsse und Rosinen und wird mit einem Dressing aus Olivenöl, Zitrone, Akazienhonig, Knoblauch, Zimt, Koriander und ggf. Zitronenpfeffer serviert.
Im Kochbuch „de re coquinaria“ des altrömischen Feinschmeckers Apicius (25 v. Chr.–42 n. Chr.) haben Karotten bereits ihren Platz, im Verbund mit andern mediterranen Gemüsen und Gewürzen. Das italienische Karotten-Risotto vereint Karotten und Frühlingszwiebeln, Parmesan, Thymian und natürlich Olivenöl. Im „sugo sofrito“, der italienischen Basis-Gemüse-Soße schlechthin, sind fast immer Karotten vertreten, meist begleitet von Zwiebeln und Bleichsellerie sowie Knoblauch.
Die traditionelle griechische Süßspeise „gluko koutaliou karoto“, also in Sirup eingekochte Karotten, enthält Karotten und Zucker (oder Honig) im Verhältnis 1:1, verfeinert mit geriebener Orangenschale und mit Mandeln und Vanille. Serviert wird sie entweder zum griechischen Mokka und mit einem Glas Wasser, oder aber geschmacklich und farblich kontrastierend zum griechischen Joghurt.
Die spanische Tapas-Beilage „zanahorias asadas con comino y pimentón“ verrät bereits im Namen die begleitenden Gewürze der gerösteten Karotten. Die portugiesischen mit Knoblauch und Rosenpaprika in Essig eingelegten Karotten „conserva de cenoures a lá Algarve“ sind eine beliebte Beilage zu Fisch- und Fleischgerichten.
Traditionelle Verwendung als Heilmittel
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) taucht die Karotte erstaunlich spät auf, sie wird „bu luobo“ genannt, d. h. aus dem Westen stammender Rettich, oder auch „Barbaren-Rettich“. Als Heilmittel wird sie erst im 14. Jh. n. Chr. erwähnt. Eingesetzt wurde sie bei Durchfall, aber auch bei Blähungen und Verstopfung (mit braunem Zucker gekochte Karottensuppe), darüber hinaus auch bei Nachtblindheit (mit Schweineleber und Ingwer angebraten). Ein Getränk aus gekochten Karotten und Jujubenfrüchten sollte bei Keuchhusten helfen, bei Masern dagegen eine Version, die mit Wasserkastanien zusammen gekocht und danach mit Korianderblättern versehen wurde. Die Samen wurden in Tee-Zubereitung gegen Darm-Parasiten eingesetzt. In seinem botanisch-pharmakologischen Buch „de materia medica“ schreibt der griechische Arzt Dioskurides (1. Jh. n. Chr.) der wilden Möhre nicht nur eine Förderung der Menstruation und eine entwässernde Wirkung zu, sondern sogar eine Wirkung gegen bestimmte Gifte. Die Wurzel empfahl er als Aphrodisiakum und die Samen zur Förderung der Empfängnis.
Im „Macer florides“, dem zu Beginn des 11. Jh. n. Chr. in Westfrankreich verfassten Kräuterhandbuch, welches auch Quellen von Galen und Dioskurides nutzte und welches über Jahrhunderte hinweg ein maßgebliches Werk der Klostermedizin darstellte, werden in Met gekochte (wilde?) Möhren empfohlen zur Behandlung von diversen Beschwerden des Oberbauchs und des Rückens, in Milch gekochte Möhren bei Durchfall und bei Asthma. Bei reichlichem Genuss seien Möhren auch ein Aphrodisiakum.
Bei Hildegard von Bingen (1098–1179) fällt die Bewertung eher nüchtern aus: „Die Mohrrübe ist eine Erquickung des Menschen und nutzt ihm weder zur Gesundheit noch schadet sie ihm, aber gegessen füllt sie den Bauch.“
Laut hiesiger traditioneller Volksmedizin helfen Möhrensamen gegen Kater-Beschwerden nach zu reichlichem Genuss von Alkohol. Bei Schwangerschaft seien Möhrensamen verboten, da sie Fehlgeburten auslösen könnten.
Auf nüchternen Magen getrunkener Karotten-Frischsaft soll gegen Sodbrennen helfen. Auch gegen Wurmbefall des Darms wurden Karotten gerne eingesetzt. Traditionell wurden Karotten hierzulande auch als Sirup bei Husten und als Suppe gegen Durchfall bei kleinen Kindern eingesetzt: Speziell die zu Beginn des 20. Jh. von Dr. Ernst Moro, einem bayerischen Kinderarzt, entwickelte Karottensuppe ist damals wie heute zu empfehlen. Die Herstellung gelingt folgendermaßen: 500 Gramm geschälte Karotten in 1 Liter Wasser etwa eine Stunde lang kochen, dann pürieren, die verkochte Flüssigkeit wieder ausgleichen, 3 Gramm Salz (1 Teelöffel) dazu, durch ein Sieb passieren und Teelöffelweise verabreichen.
Besondere Inhaltsstoffe
Karotten verfügen (in den äußeren Schichten der Wurzel mehr als im heller gefärbten inneren Teil) über wichtige Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Herausragend ist ihr Gehalt an Vitamin-A-Vorstufen (den Carotinoiden Alpha-Carotin und Beta-Carotin) und an Falcarinol (Carotatoxin) sowie an Ballaststoffen (Pektin).
Warum sind Karotten gerade für Menschen mit Spondyloarthritis so wertvoll?
1. Karotten können hilfreich sein in der Bekämpfung chronischer Entzündungsprozesse. Sie gehören zu den Gemüsearten mit dem höchsten Gehalt an antioxidativ wirkenden Stoffen: Sie sind reich an Vitamin A (1,7 mg/100 Gramm), der Verzehr von 50 Gramm reicht also bereits für die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene von 0,8–1 mg. Sie sind außerdem Spitzenreiter in ihrem Gehalt an Carotinoiden (Provitamin A), für welche die Karotte ja die Namensgeberin ist: In 100 Gramm Karotten sind 8,5 mg Beta-Carotin und 3,4 mg Alpha-Carotin enthalten. Carotinoide haben starke antioxidative Effekte. Der im Grün der Karotten mehr als in der Wurzel enthaltene sekundäre Pflanzenstoff Falcarinol ist sowohl schmerzlindernd als auch antioxidativ wirksam. Rote bzw. violette Karotten haben zusätzlich noch Anthocyane, welche ebenfalls antioxidativ wirken. Antioxidative Stoffe helfen uns bei der Neutralisierung freier Radikale, die ihrerseits bei chronischen Entzündungen und bei ungünstigen Umwelt- und Lebensstil-Bedingungen entstehen und die den Entzündungsprozess unterhalten können. Mit dem regelmäßigen Verzehr von Karotten können wir also einen Beitrag zur Unterbrechung dieses Teufelskreises liefern.
2. Karotten sind hilfreich in der Abwehr unerwünschter Keime. Der hohe Vitamin-A-Gehalt unterstützt bereits auf der Ebene unserer Schleimhäute die Abwehr. Aber Karotten haben – zumindest teilweise aufgrund des Falcarinols – auch eine direkte antibakterielle Eigenwirkung, was z. B. gegen den unerwünschten Keim Helicobacter pylori im Magen hilfreich ist und sogar vor Pilzbefall schützen kann.
3. Karotten sind nützlich für unser Mikrobiom im Darm, einerseits aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkung gegen unerwünschte Keime im Darm, andererseits aufgrund ihres hohen Gehalts an Ballaststoffen (3,6 Gramm/100 Gramm), speziell an Pektin. Ballaststoffe, die ihren Namen übrigens völlig zu Unrecht tragen, da sie kein Ballast sind, können zwar von uns selbst nicht aufgeschlossen, also verdaut werden, liefern aber unsern Mikroben ihre Nahrungsgrundlage und tragen bei zu einer gesunden Vielfalt des Mikrobioms. Dies ist wieder wichtig für ein ausgewogenes Immunsystem.
4. Karotten sind hilfreich in der Vorbeugung vor und Behandlung von Stoffwechselerkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie verzögern den Anstieg des Blutzuckers nach kohlenhydrathaltigen Mahlzeiten – also wäre eine Schweizer Rüblitorte ein perfekter antidiabetischer Kuchen. Sie helfen außerdem, den Blutdruck zu senken, was wohl zumindest teilweise ihrem Gehalt an Kalium (320 mg/100 Gramm) bei niedrigem Natriumgehalt (60 mg/100 Gramm) zu verdanken ist. Das in Karotten enthaltene Falcarinol schützt – vergleichbar mit Acetylsalicylsäure – geringgradig vor Blutgerinnseln. Darüber hinaus ist in Karotten das für die Herzfunktion wichtige Ubichinon Coenzym Q10 enthalten, mit 1 mg/100 Gramm mehr als in allen anderen hierzulande gängigen Gemüsearten und 10x mehr als in Zwiebeln.
5. Karotten können dabei helfen, das Krebsrisiko zu verringern. Zum einen schützen die Carotinoide, die bei häufigem Verzehr in die Haut eingelagert werden, vor örtlichen Schäden durch UV-Strahlung. Aber nicht nur die Haut profitiert. Im Tierversuch wurde eine schützende Wirkung vor der Entwicklung von Darmkrebs aus Krebsvorstufen gezeigt, und zwar mittels Falcarinol aus Karotten (M. Kobaek-Larsen 2005, doi:10.1021/jf048519s).
Eine aktuelle britische Meta-Analyse der wichtigsten einschlägigen Studien (C. Ojobor 2023, doi.org/10.1080/10408398.2023.2287176) zeigt: Je höher und regelmäßiger der Konsum von Karotten ist, umso seltener kommen Krebserkrankungen vor, d. h. umso niedriger ist das Krebsrisiko. Der entscheidende Faktor ist offenbar das Alpha-Carotin aus den Karotten. Die errechnete Risiko-Verringerung betrug bis zu 20 %. Es fand sich übrigens kein besonderer Schwerpunkt für eine bestimmte Art von Krebs. Untersucht wurden vor allem die Raten von Brustkrebs, Bronchial-Karzinom und Prostata-Karzinom.
Achtung: Das vor allem im Kraut der Karotten, aber auch in der Wurzel enthaltende Falcarinol kann in höheren Konzentrationen auch allergische Reaktionen und Entzündungen der Haut hervorrufen, daher die Bezeichnung Carotatoxin.
Einkauf, Lagerung und Verwendung
Karotten sollten Sie am besten in Bio-Qualität kaufen oder gleich selbst anbauen, vor allem, wenn Sie das Karottengrün mitverwenden wollen. Denn hier lagern sich eingesetzte Pestizide besonders ab. Etwaige Lebensmittelkontrollen betreffen außerdem hauptsächlich die Wurzeln.
Die Lagerung von Karotten sollte lichtgeschützt und kühl erfolgen, bei entsprechender Möglichkeit durchaus auch in einer großen Kiste mit Sand im kühlen Keller oder je nach Außentemperatur sogar draußen. Im Kühlschrank halten sich Karotten über mehrere Wochen frisch. Karotten mit Schimmelansatz oder schwarzen Flecken sollten komplett entsorgt werden.
Karotten aus Bioanbau brauchen nur gewaschen, aber nicht zwingend geschält zu werden. Denken Sie daran, dass die gesundheitlich wichtigsten Stoffe in den äußeren Anteilen der Wurzel höher konzentriert sind als im helleren Innenteil.
Allgemein ist bekannt, dass aufgrund der Fettlöslichkeit von Vitamin A und Provitamin A immer auch etwas Fett in der Karotten-Mahlzeit enthalten sein soll. Neuere Forschungen haben gezeigt, dass Fett zwar hilfreich ist für die Aufnahme von Beta-Carotin, aber das gründliche Kauen oder Pürieren hatte einen vielfach größeren Effekt, unabhängig davon, ob die Karotten roh oder gekocht waren. Am besten war die Kombination aus etwas Fett-Zugabe und gutem Zerkleinern der Karotten, wobei das Kochen vor dem Pürieren einen leichten Zusatzvorteil ergab. Apropos Kochen: die Carotinoide sind nicht sehr hitzelabil, bei Kochtemperaturen bis zu 120° Celsius bleiben Sie nahezu komplett erhalten. Allerdings ist Falcarinol sowohl hitzelabil als empfindlich gegen das Pürieren.