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Morbus Bechterew – Langzeitprotokoll
von Prof. Dr. Ernst Feldtkeller, 37 Seiten.
5,50 € (inkl. 7% MwSt., zzgl. Versandkosten)
Schriftenreihe der DVMB, Heft 6
von Prof. Dr. Ernst Feldtkeller, 2010, 44 Seiten.
Jeder, der eine chronische Krankheit hat, kennt es, und fast alle Patienten mit Morbus Bechterew haben es schon erfahren: den Frust, wenn der zwanzigste Arzt fragt: "Wann haben Sie die ersten Symptome Ihrer Erkrankung bemerkt? Wie hat Ihre Krankheit begonnen? Wie stark waren Ihre Schmerzen? Welche Medikamente haben Sie eingenommen?" Meist fühlt sich der Patient überfordert und der Arzt ist in seiner prognostischen Beurteilung und therapeutischen Entscheidung unsicher. Man kann deshalb eigentlich nur fragen: Warum gab es nicht schon längst ein Langzeitprotokoll für Patienten mit Morbus Bechterew?
Der Naturwissenschaftler und Selbstbetroffene, Prof. Dr. Ernst Feldtkeller, hat sich an die Arbeit gemacht, und die ist ihm großartig gelungen. Nach Jahren der Lose-Blatt-Sammlung entschloss er sich, alle wichtigen Angaben chronologisch aufzuzeichnen und seinem behandelnden Arzt mitzubringen. Der Erfolg war durchschlagend: Der Arzt konnte die Schwere der Erkrankung und den Bedarf an Antirheumatika plötzlich viel besser abschätzen. Die Dokumentation über den Verlauf der Bewegungseinschränkung erlaubte dem Arzt, die Notwendigkeit einer gezielten physikalischen Therapie auch gegenüber den Krankenkassen entschiedener zu vertreten. Der Erfolg neu angesetzter Behandlungsmaßnahmen konnte wesentlich besser beurteilt werden. Selbst die Frage des Patienten "Was wird aus mir?" war für den Arzt nun sicherer zu beantworten. Die regelmäßige und übersichtliche Dokumentation der Behandlungserfolge ließen die Langzeitentwicklung des Krankheitsbilds erkennen und erlaubten sicherere Voraussagen für die Zukunft. Für den Patienten selbst – so empfand es auch der Autor – bedeutete die Aufzeichnung eine Beruhigung, wenn z. B. die Dehnbarkeit des Brustkorbs und die Lungenfunktion über Jahre konstant blieben.
Mich als Arzt hat beim Durchblättern dieses Protokollhefts das schlechte Gewissen geplagt: Warum habe ich mich nicht hingesetzt und so etwas schon längst gemacht? Der Nutzen dieser Aufzeichnungen liegt auf der Hand. Aber es war ein Glücksfall, dass ein Systematiker und noch dazu ein medizinisch erstaunlich gut geschulter Laie wie Prof. Feldtkeller dieses Langzeitprotokoll entworfen hat. Auf jeder Seite, in der Größe und in der Gewichtung jedes Abschnitts erkennt man, dass dieses Werk von einem Patienten gestaltet worden ist, der weiß, wovon er redet. Wirklich alle wichtigen Daten, alle notwendigen Informationen und Besonderheiten, die wesentlichen Einfluss auf die Langzeitentwicklung haben, werden abgefragt.
Ganz hervorragend finde ich die für jeden wichtigen Parameter gegebene Möglichkeit der graphischen Aufzeichnung. Dies erlaubt dem Arzt eine rasche Information über den zeitlichen Verlauf der Erkrankung. Wichtig ist auch die Dokumentation der durchgeführten Röntgenaufnahmen. Hierdurch kann nicht nur eine unnötige Strahlenbelastung vermieden werden, oft weiß man auch nicht mehr genau, welcher Körperteil wann geröntgt wurde und wer die Untersuchung durchgeführt hat. Die Aufzählung der Vorteile ließe sich noch beliebig fortsetzen.
Beunruhigend finde ich, dass der Autor nicht an einer einzigen Stelle vorgeschlagen hat, die Dokumentation durch den behandelnden Arzt durchführen zu lassen. Aber viele Patienten, die an einem Morbus Bechterew leiden, werden ihm auch hier recht geben. Leider! Ich als Arzt für Innere Medizin, Allgemeinmedizin und Rheumatologie werde das Langzeitprotokoll für den Morbus Bechterew jedem Patienten aushändigen und habe mir fest vorgenommen, allen Patienten beim Ausfüllen behilflich zu sein. Bei Prof. Feldtkeller möchte ich mich im Namen aller Patienten und aller Ärzte für seine Initiative, seine große Mühe und für seine Liebe, mit der er dieses Langzeitprotokoll zusammengestellt hat, ganz herzlich bedanken.
Prof. Dr. med. Olaf Adam, Rheuma-Einheit der Universität München
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