Männerseminar Landesverband Niedersachsen in Bad Pyrmont
Auf den Dreiklang kommt es an: Bewegung, Ernährung und das Wissen über Morbus Bechterew
Bild und Text: Dietmar Oelmann
In diesem Jahr fand erstmals ein Männerseminar vom Landesverband Niedersachsen in Zusammenarbeit mit dem Staatsbad Bad Pyrmont statt. Die Teilnehmenden haben erfahren, welche Einflüsse die Ernährung auf den Krankheitsverlauf bei Morbus Bechterew hat und konnten dann in der Praxis an zwei Kochabenden die gesunden Speisen selbst zubereiten. Außerdem gab es ärztliche Vorträge von einem Urologen zu der bei Männern häufig auftretenden Erkrankung der Prostata und einen Vortrag/Gesprächsrunde mit einer Fachärztin für Rheumatologie, Innere Medizin und Nephrologie zum Themenbereich Niere und Medikamente –Was sollte man als chronisch kranker Patient bei der Medikamenteneinnahme beachten -
Hintergrund ist, dass es gerade bei der Erkrankung mit Morbus Bechterew auf den Dreiklang Bewegung, Ernährung und Wissen über Auswirkungen der Erkrankung ankommt.
Die Teilnehmenden erlebten an dem Wochenende ein abwechslungsreiches Programm, das mit einer Gesprächsrunde mit Frau Karin Mahn, Fachärztin für Innere Medizin, Rheumatologie und Nephrologie von der Klinik der Fürstenhof begann. Die Teilnehmenden haben die Aufgabe der Niere im menschlichen Organismus kennengelernt und konnten sich intensiv austauschen, welche Medikamente nehme ich und bei welchen Medikamenten könnte es negative Auswirkungen für die Gesundheit der Niere haben.
Daran schloss sich der erste von zwei Kochabenden an, der von der Ernährungsberaterin des Staatsbades Frau Maya Tessarz durchgeführt wurde. Es ging dann nach einer kurzen Einweisung gleich in die Vollen. Die Männer haben dann in Zweierteams oder als Einzelkämpfer die Speisen unter dem Motto „Feierabendküche“ zubereitet.
Die Teams haben sich schnell gefunden. Die Rezepte und Lebensmittel waren in der Lehrküche ausgelegt und schon wurde geschnippelt, gekostet und gebrutzelt. Da das Hauptthema die antientzündliche Ernährung war, gab es diesmal auch kein Fleisch.
Nach dem Zubereiten haben wir alle gemeinsam die abwechslungsreichen Speisen zum Abend gegessen – für die Fleischfreunde gab es eine Leberwurst aus geräuchertem Tofu und Kidneybohnen … einfach lecker war das Urteil.
Der zweite Tag begann mit sportlicher Bewegung. Unter fachkundiger Anleitung der Physiotherapeutin haben wir uns insbesondere den Faszien gewidmet.
Am Vormittag und schon am Freitagmittag konnten die Teilnehmenden an eine Schnupperanwendung teilnehmen, die vom Kurbad angeboten wurde. So u.a. Kohlensäure-Eisenbad sog. Champagner-Bad, Massage, Naturmoorpackung u.a..
Nach dem Mittag ging es weiter mit dem Vortrag des Urologen Dr. Ahmad Omran. Schwerpunktthema die Erkrankung der Prostata und die Behandlungsmöglichkeiten.
Ca. 23 % aller Männer in Deutschland bekommen Prostatakrebs. Dies war auch der Anlass hier mal im geschützten Umfeld unter Männern über dieses Thema zu sprechen.
Dr. Omran hat die Erkrankungen rings um die Prostata anschaulich mit vielen praktischen Erfahrungen aus seiner Tätigkeit als Belegarzt in einem Krankenhaus anschaulich und verständlich erläutert. Die Teilnehmenden haben die Gelegenheit genutzt auch Fragen zu stellen, die ihnen auf dem Herzen lagen.
Nach einer kurzen Pause hat Dr. med. Martin Gehlen von der Klinik „Der Fürstenhof“ (Chefarzt der Abteilung für Rheumatologie und Osteologie) uns in einem packenden Vortrag über die Wichtigkeit der Bewegung und den Möglichkeiten wie messe ich Leistungssteigerungen oder wie verstetige ich meine Bewegungseinheiten unterrichtet. Hier war unbedingte Mitarbeit aller gefragt und es hat allen Spaß gemacht.
Der späte Nachmittag war wieder der anti-entzündlichen Ernährung gewidmet.
Frau Maya Tessarz hat uns in einem anschaulichen Vortrag erläutert, wie sich eine anti-entzündliche Ernährung positiv auf das Entzündungsverhalten auswirken kann.
Es wurden ausgewählte Lebensmittel vorgestellt und wie man seine Tagesernährung optimal planen und gestalten kann, damit man einen positiven Effekt erzielt, um die negativen Auswirkungen der Spondylitis ankylosans abzumildern. Danach gings über in die Praxis. Es sollte ein „Genießer-Menü“ zubereitet werden.
Die Teilnehmenden haben dann ein „Drei-Gänge-Menü“ kreiert. Frau Tessarz hat als gute Fee zwischen den Teilnehmenden viele Tipps für die Praxis gegeben. Ein reger Austausch beim schmackhaften Essen rundete auch diesen Abend ab.
Am letzten Tag war noch mal Sport angesagt. In der Hufeland Therme ging es mit einem Warmschwimmen oder den Massagedüsen los. Höhepunkt war die AquaFun-Gymnastik im warmen Thermalwasser unter Anleitung eines Therapeuten, der mit seiner erfrischenden Art alle in seinen Bann zog.
Das Resümee der Teilnehmenden war sehr positiv und alle fuhren in den Gedanken mit dem Erlebten entspannt nach Hause.
Dieses Seminar wurde gefördert von der DAK Krankenkasse.