Erfahrungsbericht

Angela Kohrs, Krankenschwester

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Meine persönliche Geschichte

– ein ungewöhnlicher Verlauf

Ich bin 52 Jahre alt und habe bis Anfang 2016 dreißig Jahre lang als Krankenschwester auf Station bzw. Intensivstation gearbeitet.

Begonnen hat mein Morbus Bechterew mit Hüftschmerzen rechts, die sich besonders bei Belastung bemerkbar gemacht haben, auf Arbeit und auch im Privatleben. Weiterhin bekam ich eine enorme Müdigkeit (Fatique). Meine Nachtdienste konnte ich nur noch mit „Red Bull“ ableisten, und daheim lag ich immer öfter erschöpft auf dem Sofa und verschlief den gesamten Abend.

Ich wusste nur: So geht es nicht weiter, und kündigte meinen Job, um aus Schichtdienst und Wochenenddiensten in ein geregeltes Leben überzuwechseln. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von meiner Diagnose. Im Rückblick wäre eine Krankschreibung die bessere Option gewesen, um später eine Umschulung über die Rentenversicherung bezahlt zu bekommen.

So fing ich als medizinische Schulbegleitung bei einem Kind mit Diabetes an, natürlich mit einem wesentlich geringeren Lohn, aber ohne jegliche körperliche Arbeit und mit Regelarbeitszeiten.

Die Krankheit schritt trotz meiner Lebensumstellung weiter voran. Nacheinander wurden vier Finger an meinen Händen steif. Das geschah plötzlich, jeder Finger einzeln, innerhalb von mehreren Monaten. Die Steifigkeit war komplett ohne Änderung tagsüber oder durch Bewegung.

Das rechte Hüftgelenk schmerzte derweil so stark, dass ich nachts nur noch auf dem Rücken liegen konnte, und das über Jahre, natürlich verbunden mit Schlafstörungen. Derweil meldete sich auch noch das Kreuzdarmbeingelenk rechts, irgendwie hörte es nicht auf.

Endlich bekam ich Ende 2017 die Diagnose Morbus Bechterew. In meinem Fall bezieht sich die Krankheit hauptsächlich auf die Bänder und Sehnen (Hüftgelenke, Finger), weniger auf die Gelenke.

Seitdem wurde ich mit verschiedenen Biologika behandelt, die aber leider nach 9 bis 12 Monaten aufhörten, zu wirken, sodass meine Beschwerden in Hüftgelenken und Kreuzdarmbeingelenk wieder auftraten.

Den Fingern konnte man damit nicht helfen. Für die Finger machte ich Ergotherapie und zweimal in ein Fingermittelgelenk eine Cortisonspritze. Mit dem örtlichen Cortison besserte sich die Beweglichkeit um 40% in dem Finger, und mit eigenen Übungen und Ergotherapie behielt ich diese Beweglichkeit bei.

Eine Rehabilitation 2018 in Bad Brambach mit Radontherapie besserte meine Schmerzen für circa 6 bis 9 Monate, aber die Finger blieben leider unverändert.

Im September 2020 bekam ich bei einem erneuten Entzündungsschub Cortison verschrieben, während das Biologika abgesetzt wurde. Mit dem Cortison war ich schon in der Ausschleichphase, da fingen die Schmerzen besonders im Hüftgelenk wieder an. Danach war ein anderes Biologika geplant. Nun hatte ich die Wahl, mein Immunsystem zu reduzieren oder nicht. Ich entschied mich für die letztere Variante, da ich ja nichts zu verlieren hatte. Der Weg über das Biologika stand mir ja jederzeit offen.

Als Erstes nahm ich drei Wochen hoch dosierte Vitamine, von der Firma, mit der ich im Anschluss die Stoffwechselkur machte. Während der Vitamingabe und der Gabe von Antioxidantien reduzierten sich zum Teil schon meine Schmerzen. Meine Schlussfolgerung – ich hatte einen Vitaminmangel.

Danach machte ich für circa 7 Wochen eine Stoffwechselkur (Cell Reset Kur mit Entgiften, Entsäuern und Entschlacken). Ich nahm 7 kg ab, fühlte mich nicht mehr so müde und hatte viel mehr Energie. Meine Schmerzen waren weiter rückläufig und sind bis heute fast weg. ENDLICH konnte ich wieder auf der Seite schlafen, welch ein Genuss und welche Verbesserung meines Schlafs!

Durch die neugewonnene Energie und Konzentrationsfähigkeit beschloss ich 2020, auf eigene Kosten eine Ausbildung zur Heilpraktikerin zu beginnen. Schließlich war ich als Schulbegleitung unterfordert, und die Rentenversicherung hatte kein Interesse, mich umzuschulen. Ich hatte ja einen festen Job.

Seit November 2021 bin ich erfolgreich geprüfte Heilpraktikerin. Im Moment bin ich mitten in der Ausbildung zur Homöopathin. Das erste Jahr habe ich hinter mir und es werden noch zwei weitere Jahre folgen.

Natürlich suchte ich für mich homöopathische Mittel raus. So kann ich jetzt meine Finger wieder zu 80% bewegen. Welch eine Freude für mich, endlich wieder greifen zu können! Nicht perfekt, aber wesentlich besser als vorher.

Fazit:

  • ich verzichte weiter oft auf Fleisch und Alkohol, nicht immer – aber oft,
  • ich baue Entzündungshemmer in meine Nahrung ein (Kurkuma, Knoblauch, Omega-3),
  • ich halte mein Gewicht, um Entzündungsmediatoren aus dem Fettgewebe zu verhindern,
  • ich gehe 3- bis 4-mal die Woche walken,
  • ich mache 2-mal die Woche Yoga bzw. Muskelaufbau-Training,
  • ich nehme weiter meine Vitamine und Antioxidantien, auch wenn ich dafür jeden Monat Geld bezahle (das übernimmt die Krankenkasse nicht),
  • ich vermeide Stress und zu starke körperliche Belastungen.

Durch den Aufbau des Immunsystems und meine oben beschriebenen Maßnahmen schafft es mein Körper, die Krankheit in der Balance zu halten. Sie ist nicht weg, aber gut im Griff.

Bei Überlastung des Immunsystems (z.B. Infekt) oder zu starker körperlicher Bewegung, merke ich durchaus wieder die Symptome im Hüftgelenk und in den Kreuzdarmbeingelenken. Dann kann es auch durchaus mal sein, dass ich für mehrere Tage Ibuprofen nehme, um die Krankheitsaktivität zu reduzieren. Oder eben auch die Homöopathie als Alternative zur Schulmedizin.

Insgesamt habe ich mein Gleichgewicht gefunden und mir geht es im Vergleich zu vor drei Jahren viel, viel besser. Meine Lebensqualität ist zurück und ich habe mit meiner jetzigen Ausbildung und Arbeit auch wieder ein Lebensziel gefunden.