Stellungnahme zur Situation von Morbus Bechterew Betroffenen und Forderungen an die Politik

Schweinfurt, 27. Dezember 2023

Zum Beginn des neuen Jahres erneuern wir unsere Forderung nach Unterstützung von der Politik, um die Lebensbedingungen für Menschen mit Morbus Bechterew und anderen rheumatischen Erkrankungen zu verbessern. Angesichts der bestehenden Herausforderungen im Gesundheitsbereich und der Selbsthilfeorganisationen ist es dringend erforderlich, die Situation für Morbus Bechterew-Betroffene zu beschreiben und Unterstützung in 2024 von der Politik zu fordern.

Morbus Bechterew eine entzündliche Erkrankung, die zu chronischen Schmerzen und Steifheit in der Wirbelsäule und anderen Gelenken führen kann und von der ca. 450.000 Menschen in Deutschland betroffen sind. Die Auswirkungen dieser Erkrankung auf das alltägliche Leben sind erheblich und können die Beweglichkeit einschränken sowie psychische Belastungen verursachen.

Die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. (DVMB) setzt sich seit über 43 Jahren für die Interessen von Morbus Bechterew-Patient:innen und Angehörigen ein. Mit ca. 330 örtlichen Gruppen steuert sie bundesweit das Handeln und Auftreten der DVMB. Die DVMB ermöglicht den Betroffenen den Austausch mit Gleichgesinnten, informiert über die Krankheit und deren Bewältigungsmöglichkeiten und setzt sich auf politischer Ebene für die Belange der Patient:innen ein.

Die Herausforderungen für die Morbus Bechterew-Betroffenen sind vielfältig und betreffen nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die psychische Verfassung, das Berufsleben sowie soziale Aktivitäten. Zudem gibt es verschiedene äußere Rahmenbedingungen im Gesundheitsbereich, die die Versorgung von Rheuma-Patient:innen erschweren.

Daher fordern wir von der Politik folgende Hilfestellungen:

• Erhöhung der Zuschüsse bei Förderungen
• Bereitstellung ausreichender Weiterbildungsmöglichkeiten für studierte Mediziner
• Schaffung von Anreizen für die Niederlassung von Rheumatolog:innen in unterversorgten Regionen
• Anhebung der Sätze zur Förderung von Prävention und Therapie
• Förderung von Kooperationsmodellen zwischen verschiedenen Leistungserbringern im Gesundheitssystem
• Etablierung von Kommunikationsplattformen oder Netzwerken
• Erhöhung der Mittel für präventive Maßnahmen und Rehabilitationseinrichtungen
• Förderung von Präventionsprogrammen in Berufsschulen bei Gesundheitsberufen
• Strukturelle Förderung des Ehrenamtes durch finanzielle Unterstützung von Koordinierungs- und Öffentlichkeitsstellen in Selbsthilfeorganisationen
• Finanzielle Förderung der Digitalisierung der Selbsthilfe

Wir appellieren an die Politik, diese Forderungen ernst zu nehmen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Morbus Bechterew-Betroffenen zu ergreifen.

Die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. ist eine von ca. 100.000 Selbsthilfeorganisationen in Deutschland. Sie ist seit 43 Jahren tätig und vertritt die Interessen der Morbus-Bechterew-Patienten und deren Angehörige. Als Dachverband steuert sie mit Hilfe engagierter Ehrenamtlicher in ca. 330 örtlichen Gruppen das bundesweite Handeln und Auftreten der DVMB und vertritt die Interessen von über 13.500 Mitgliedern.