Bericht Gruppengründung

Elisabeth Werkmeister, Gruppensprecherin der örtlichen Gruppe Salem

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„Ein langer Weg, doch es hat sich gelohnt“ – Gruppengründung in Singen

Warum ausgerechnet Corona für die Neugründung der Singener Gruppe Anstoß gab und wie die Gruppengründung trotz der anfänglichen Schwierigkeiten gelungen ist, davon soll dieser Bericht erzählen.

Wie so viele andere örtliche DVMB-Gruppen war auch die Gruppe Stockach von den Auswirkungen der Pandemie betroffen: Da der städtische Raum coronabedingt nicht mehr genutzt und ein neuer Raum nicht gefunden werden konnte, konnten sich die Mitglieder der Gruppe Stockach nicht mehr zu ihrem wöchentlichen Funktionstraining treffen.

In der örtlichen Gruppe waren auch drei Bechterewler aus Singen und Umgebung, die – wegen der doch recht langen Anfahrt nach Stockach – schon lange vor Corona Interesse gehabt hatten, in Singen eine eigene örtliche Gruppe zu gründen. Und ein Raum für das geplante Funktionstraining konnte schnell organisiert werden. 

Als Ansprechpartnerin für die Neugründung der örtlichen Gruppe in Singen habe ich zugesagt, bei der Gruppengründung zu unter­stützen. Ein erstes gemeinsames Treffen sollte im Herbst 2021 stattfinden. Doch das musste dann wegen steigender Corona-Zahlen und eines erneuten Lockdowns abgesagt werden. So planten wir einen zweiten Termin für Mai 2022. Doch auch dieses Treffen war mit nur drei Teilnehmenden zunächst kein großer Erfolg: Über Pfingsten waren einige Interessierte verhindert gewesen, andere waren erkrankt. Trotz der geringen Teilnehmendenzahl einigten wir uns da­rauf, einen weiteren Anlauf zu starten: Ein drittes Treffen wurde für Anfang Oktober geplant. Um weitere Interessierte anzusprechen, schalteten wir Ende September eine Anzeige in der örtlichen Zeitung, in der wir Ort, Datum und Ansprechpartnerin unseres Treffens publik zu machten. Und siehe da: Der dritte Anlauf war ein Erfolg. Beim Treffen am 12. Oktober 2022 waren sieben Bechterewler dabei. 

Weil zu diesem Zeitpunkt noch keine Therapeutin gefunden war, vereinbarten wir, uns erst einmal weiter zu einem Gesprächskreis zu treffen. Denn mit Gleichbetroffenen reden zu können, war allen Anwesenden neben der Bewegung wichtig. Und so führten die Ge­spräche über die Erfahrungen mit der Erkrankung, mit Therapien und Behandlungsmöglichkeiten schon bei diesem zweiten Treffen im Oktober schnell zu einem regen Austausch. 

Schon zwei Wochen nach dem Treffen erhielt ich eine Zusage der Therapeutin, die das Funktionstraining leiten sollte. Der Kontakt zur ihr war über die Therapeutin der Stockacher Gruppe zustande gekommen. Und so konnten wir für den nächsten Termin Anfang November ein erstes Funktionstraining vereinbaren. Seitdem trifft sich die Gruppe jeden Montag um 18:30 Uhr in der Zeppelinrealschule in Singen.

Mit einer Redakteurin der örtlichen Presse hatte ich einen Interviewtermin vereinbart. Sie wollte einen Artikel über unsere Gruppenneugründung schreiben, der dann im Oktober im Südkurier erschien. Auch dieser Artikel hat unsere örtliche Gruppe noch einmal bekannter gemacht, sodass wir jetzt 13 Mitglieder sind. Und auch ein engagierter Bechterewler hat sich mittlerweile gemeldet, der das Amt des Gruppensprechers übernimmt.

In der Vergangenheit habe ich schon bei einigen Gründungen von DVMB-Gruppen mitgeholfen. Daher weiß ich, dass so eine Gruppengründung manchmal recht herausfordernd sein kann. Wichtig ist, dass man jemanden hat, der sich vor Ort auskennt und die Gruppe aktiv leitet. Zusätzlich zum Kontakt zum Landesverband kann man sich in ländlichen Gegenden an die Selbsthilfekontaktstellen des Landratsamts wenden, die auch zur Gruppengründung beraten und oftmals bei der Suche nach einem Raum behilflich sein können. Den Kontakt zur örtlichen Presse aufzunehmen und Anzeigen in den Gemeindeblättern, in regionalen Tageszeitungen und Stadtteilzeitungen zu schalten, kann helfen, weitere Interessierte anzusprechen. 

Auch wenn es ein langer Weg war bis zur Gruppengründung in Singen, es hat sich gelohnt: Es ist eine tolle Gruppe mit einer sehr engagierten Therapeutin für das Funktionstraining. Mit fachlicher Kompetenz begeistert sie die Gruppenmitglieder immer wieder für die Übungen zum Erhalt und zur Verbesserung der Beweglichkeit. Vielleicht klappt es zukünftig auch noch, eine zweite Therapeutin zu finden, so dass sich die beiden abwechseln können.