Meldung

Bessere Versorgung für Menschen mit der entzündlich-rheumatischen Erkrankung Morbus Bechterew

Übernahme in die Versorgung: Die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. (DVMB) fordert die Fortführung von „Rheuma-VOR“.

Portrait Oliver Kemper

1. März 2023 abgeschlossenen Projekt „Rheuma-VOR“ keine Transfer-Empfehlung ausgesprochen. „Rheuma-VOR“ wurde 2017 in vier Bundesländern als Pilotprojekt gestartet, um die Versorgung bei entzündlichen-rheumatischen Erkrankungen zu verbessern. Durch die nicht erfolgte Empfehlung des Innovationausschusses sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass das Projekt in die Regelversorgung für entzündliche-rheumatische Erkrankungen übernommen wird. Dazu sagt die Geschäftsführerin der DVMB Evelin Schulz: „Es ist für die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew unverständlich, dass der Innovationsausschuss für das Projekt der Deutschen Rheuma-Liga `Rheuma-VOR´ keine Empfehlung ausgesprochen hat. Wir fordern eine Neubewertung sowie eine Übernahme des Projektes in die Regelversorgung.“ 

 „Rheuma-VOR“ verkürzt Zeitspanne bis zur Versorgung 
In Deutschlandweit fehlen rund 600 Rheumatolog*innen. Menschen mit Morbus Bechterew haben deshalb oftmals keinen Zugang zu einer angemessenen Versorgung. Studien belegen, dass vom ersten Auftreten von Symptomen bis zur Diagnose Morbus Bechterew in der Regel mehrere Jahre liegen. Das zieht oftmals erhebliche Folgeschäden nach sich und führt im schlimmsten Falle zur Versteifung der Wirbelsäule und zur Ausbildung von Begleiterkrankungen. „Die Deutsche Rheuma-Liga und die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew weisen seit Jahren auf den eklatanten Rheumatolog*innenmangel in Deutschland hin. Und nun konnte `Rheuma-VOR´ ein Weg aufzeigen, die negativen Folgen des Rheumatolog*innenmangels zu mildern. Über den Aufbau von neuen Versorgungsstrukturen – zum Beispiel durch die Unterstützung der Patient*innen und der Hausärzteschaft mit Diagnose-Hilfen, Screeningtools und einer Koordinierungsstelle – wurde eine gravierende Verkürzung der Zeitspanne bis zur Diagnosestellung erreicht. Versorgungskosten konnten reduziert werden, außerdem wurde der Nachweis erbracht, dass ausgewählten Leistungen auf Medizinische Fachassistent*innen ohne Qualitätsverlust delegiert werden können. „Das Projekt `Rheuma-VOR´ zeigt deshalb aus unserer Sicht eine gute Möglichkeit auf, die Versorgung von Rheumabetroffenen und Morbus-Bechterew-Betroffenen in Deutschland erheblich zu verbessern“, erläutert Evelin Schulz.
 

Weiterführende Informationen:

 

Die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. ist eine von ca. 100.000 Selbsthilfeorganisationen in Deutschland. Sie ist seit über 42 Jahren tätig und vertritt die Interessen der Morbus-Bechterew-Patienten und deren Angehörige. Als Dachverband steuert sie mit Hilfe engagierter Ehrenamtlicher in ca. 350 örtlichen Gruppen das bundesweite Handeln und Auftreten der DVMB und vertritt die Interessen von ca. 14.000 Mitgliedern.

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